Existenzielle Pädagogik

 

Existenzielle Pädagogik – Schule mit Herz, Hirn Hand und Humor

 

Kinder sind einzigartig, spontan, neugierig, offen, lebendig, begeisterungsfähig und leben vollkommen in der Gegenwart, die besten Voraussetzungen für lebenslanges Lernen.

Aufgabe der Pädagogik ist es, diese Lust am Lernen zu bewahren und zu erweitern, das Potenzial jedes einzelnen Kindes zu erkennen und ins Leben zu bringen.

 Dazu schreibt Dr.in Eva Maria Waibel in ihren Büchern: 

„Erziehung zum Sinn – Sinn der Erziehung“, 2017, Verlag Juventa, Julius Beltz GmbH&Co.KG und „Motivierte Kinder- Authentische Lehrpersonen“, Waibel /Wurzrainer 2016, Beltz Juventa

Die Existenzielle Pädagogik setzt eine Wende des Denkens, der Haltung und des Handelns ins Existenzielle und damit ins Wesentliche voraus – ähnlich wie bei der Kopernikanischen Wende: „Das Leben fragt an, ich antworte“ und nicht umgekehrt. Die „Schule“ fragt, was sie im Hier und Jetzt für das einzelne, einzigartige Kind tun kann mit der jeweiligen Lehrperson. 

Aus dieser grundlegenden Haltung wird das Kind umfassend wahrgenommen und verstanden, woraus dann persons- und situationsorientierte Handlungen erwachsen. So kann mit dem Kind die Grundlage für ein sinnerfülltes, sinnvolles Leben gelegt werden, daher Erziehung zum Sinn. 

Die Existenzielle Pädagogik wurzelt in der Existenzanalyse und Logotherapie Viktor Frankls, woraus sich einige Fragen ergeben:

  • Wie können wir Kinder dabei unterstützen, ihr Leben, bereits in der Schule, sinnvoll zu gestalten.
  • Wie gelingt sinnstiftendes Lernen?
  • Wie können Lerninhalte als sinnvoll erlebt werden?
  • Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für den Unterricht?

Erziehung und im Speziellen die Existenzielle Pädagogik ist etwas sehr Persönliches, lenkt den Blick auf wesentliche Bildungs- und Lebensthemen. Sie ist eine Haltung, die Handlungsspielräume eröffnet und bestehende nutzt. Es betrifft die gesamte Person der Lehrenden, der Kinder und Jugendlichen. Erziehung soll den Menschen zu sich selbst zurückführen. Wem die eigene Entwicklung ein Anliegen ist, kann hier sehr profitieren. 

Handlungsanleitungen und Rezepte widersprechen dem besonders deutlich. Die Herangehensweise ist mit der von Spitzenköchinnen und Spitzenköchen zu vergleichen. Sie lassen sich zwar von Kochbüchern inspirieren, schaffen aber eigene Kreationen. (Waibel, Wurzrainer, 2016, S. 13)

Bildung vor dem Hintergrund der 4 Grundmotivationen (GM)

1.GM: Hier geht es darum, Fähigkeiten und Fertigkeiten (Kulturtechniken, Berufsausbildung,….) zu  entwickeln, um in der Welt bestehen zu können, sowie den eigenen Platz in der Welt zu  finden.

2.GM: Bildung bedeutet, in einer dialogischen Beziehung zu anderen Menschen, zu den Dingen der  Welt und zu eigenen Interessensgebieten zu stehen und damit das eigene Leben zu bereichern.  Dies beinhaltet auch die Fähigkeit, mit der eigenen Emotionalität umzugehen.

3.GM: Bildung erfordert, mit sich selbst in Beziehung zu sein und adäquat umgehen zu können.  Denn daraus resultiert die Fähigkeit, sich respektvoll und wertschätzend auf sich und andere  Menschen einlassen zu können und der Person gerecht zu werden.

4.GM: Bildung meint, sich an eigenen als sinnvoll angesehenen Tätigkeiten orientieren zu können.  Dies setzt voraus, sich auf personale Werte auszurichten, in Strukturen zu arbeiten, die die  Person fördern und sich ein Tätigkeitsfeld schaffen zu können.

 

 

Ein solcher Bildungsbegriff bezieht damit die ganze Person mit ein und beschränkt sich nicht auf deren Wissen.

Die Existenzielle Pädagogik erwächst aus der Selbstreflexion zu pädagogischen und didaktischen Fragestellungen. Ziel ist es, diese erneut zu reflektieren und Klarheit und Sicherheit für das pädagogische Handeln zu gewinnen.

Sie baut auf Eigenverantwortung und Freiheit und widmet sich den Fragen:

 

1.GM: Wie kann es gelingen, dass sich Kinder in der Schule sicher und aufgehoben fühlen?

2.GM: Wie kann es gelingen, dass sie Beziehungen erleben zu anderen und zum Lernstoff?

3.GM: Wie kann es gelingen, ihren Selbstwert zu steigern?

4.GM: Wie kann es gelingen, dass sie sinnvolles Tun erfahren?

Veröffentlicht am 01.03.2022