Einleitung

Ganztägige Schulform - Schule mit Herz, Hirn, Hand und Humor

„Möchte die GTS ein Ort sein, der Kindern ein humanes Aufwachsen bietet, ihre Interessen wahrnimmt und ihre Rechte schützt, dann muss sie die Kinder an die erste und nicht an die letzte Stelle der Reform platzieren. Dafür reicht es nicht, sich auf pädagogische Maßnahmen zu beschränken. Es braucht eine gesellschaftliche Anerkennung von Kindern und ihrem Anspruch auf Fürsorge.“
(siehe auch Kinderrechte)

„Für die Schule gilt weiterhin, dass sie primär weder Betreuungs- noch Erziehungsanstalt ist, dass sie weder die Familie noch die Jugendhilfe ersetzen kann.
Ihre zentrale Aufgabe ist der Bildungsauftrag, und das Kernstück der Unterricht, auch in der GTS. Jedoch steht die Schule vor der Herausforderung, ihre Funktion und ihre Aufgaben pädagogisch neu zu bestimmen und zu legitimieren.“
(Burk, K., Deckert-Peaceman, H., Hrsg., 2006, Auf dem Weg zur Ganztags-Grundschule. Frankfurt am Main: Grundschulverband)

Im Folgenden wird die Existenzielle Pädagogik als wissenschaftliche Basis zur Erfüllung dieses Ansatzes und der, im Lehrplan geforderten Allgemeinen Ziele und Didaktischen Grundsätze, vorgestellt, die eine Wende des Denkens, der Haltung und des Handelns ins Existenzielle und damit ins Wesentliche voraussetzt.

Die „Schule“ fragt, was sie im Hier und Jetzt für das einzelne, einzigartige Kind tun kann mit der jeweiligen Lehrperson.

 

Schulentwicklung zur Existenziellen Pädagogik hin erfolgt in drei Schritten über einen Zeitraum von drei Jahren, der auch dem Qualitätsmanagement der Schule (QMS) entspricht:

1.Jahr: ICH

Die Grundlagen der Existenziellen Pädagogik werden erlernt, erspürt und am eigenen Leib erlebt. „Immer wieder donnerstags, …“ kommt aus dem GTS – Referat eine kleine Portion der Theorie an die Leitung und an das gesamte Team (Leitung, Lehrende und Freizeitpädagog/inn/en), auf die sich alle Beteiligten in Freiwilligkeit und Eigenverantwortung einlassen.

 

2.Jahr: DU

Auf Basis der im ersten Jahr erlernten Grundlagen der Existenziellen Pädagogik wird ein Konzept für diesen einzigartigen Schulstandort entworfen, in dem der Unterricht auf folgende Fragen hin untersucht und ausgerichtet wird:

  • Wie sehen Unterricht und Erziehung aus, die Halt, Schutz und Raum bieten?
  • Wie sehen Unterricht und Erziehung aus, die Zeit, Nähe und Beziehung zulassen?
  • Wie sehen Unterricht und Erziehung aus, die Beachtung, Respekt und Wertschätzung schenken?
  • Wie sehen Unterricht und Erziehung aus, die auf Personale Werte, sinnvolle Tätigkeitsfelder und Strukturzusammenhänge (Familie, Umfeld: Stadt, Land,… ) ausgerichtet sind?

3.Jahr: WIR

  • In vier Elternabenden werden den Eltern die Grundzüge der Existenziellen Pädagogik nahegebracht. Bei Interesse gibt es auch für die Eltern das Angebot der „Immer wieder donnerstags - Nachrichten“ seitens der Schule.
  • Die Person der Lernenden und Lehrenden und deren Beziehung zueinander und zu den Lerninhalten stehen im Mittelpunkt des gemeinsamen Arbeitens, ganz nach dem Motto:


„Nicht das Kind wird „passend für die Schule gemacht, sondern die „Schule“ fragt sich, was sie für das Kind tun kann; nicht in einer idealen Schule in der Zukunft, sondern im Hier und Jetzt, von der je konkreten Lehrperson.“

Waibel, E.M, Wurzrainer, A., 2016, Motivierte Kinder- authentische Lehrpersonen. Beltz Juventa: Weinheim und Basel

Veröffentlicht am 01.03.2022