„Leuchtturmprojekt“ für Mittelschulen im Bezirk Völkermarkt

Neues Bildungskonzept für Sekundarstufe 1 in Völkermarkt präsentiert. LR Fellner: „Mit der Bildungsregion Neu schaffen wir ein optimales Bildungsangebot für Schülerinnen und Schüler in der Region.“ - Bildungsdirektorin Penz hebt die Arbeit der Schulleiterinnen und Schulleiter hervor: „Sie sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen, chancengebenden und selbstverantworteten Schule.“

„Die beste Ausbildung für unsere Jugend, das ist das erklärte Ziel“, so der einhellige Tenor anlässlich der heutigen Präsentation der Bildungsregion Völkermarkt NEU, ein österreichweit neuartiges „Leuchtturmprojekt“ für die Sekundarstufe 1. Zwei Jahre lang haben sich die Mittelschulen Bezirk gemeinsam neue Profile erarbeitet. Das Ziel: Ein zugleich auf die Stärken und Talente der Schülerinnen und Schüler wie auch auf die Chancen der Region abgestimmtes Bildungsangebot.

Eine große Aufgabe, die nun Früchte tragen soll, wie Bildungsreferent Landesrat Daniel Fellner heute unterstreicht. „Die Möglichkeit, die beste Ausbildung zu erfahren, ist das, was wir unserer Jugend auf ihren weiteren Lebensweg mitgeben können. Ein solides Fundament, das ihre Stärken und Talente berücksichtigt und ihnen eine ansprechende und auch freudvolle Schulzeit ermöglicht, soll unser Ziel sein. Und die Basis dafür wird hier in einem Vorzeigeprojekt geschaffen“, so Fellner.

Der Startschuss für das neue Schulangebot soll im kommenden Schuljahr erfolgen. Die Einschreibung dafür ist im Februar. Die Mittelschulen im Bezirk bieten folgende Schwerpunkte an:
• BZ Bad Eisenkappel: Geopark: Natur und Tourismus
• MS Bleiburg: NAWI und Sport
• MS Eberndorf und MS Kühnsdorf: Informatik und Kreativität
• MS Völkermarkt: MINT und Persönlichkeitsbildung

Das Bildungsangebot der Mittelschulen im Bezirk Völkermarkt wird damit künftig auf die Bedarfslage der Region und das pädagogische Konzept ausgerichtet. Das gewährleistet auch, dass jedes Kind künftig die Möglichkeit hat, eine Schule seinen eigenen Stärken und Talenten entsprechend, zu wählen. Dafür soll der Schulsprengel im Bezirk aufgehoben werden, was bedeutet, jede Schülerin und jeder Schüler des Bezirks kann künftig die Schule der Wahl besuchen. Eine gesetzliche Änderung des § 13 Abs. 3a Pflichtschulerhaltungs-Grundsatzgesetzes ist geplant. Bis es soweit ist und das Gesetz in Kraft tritt, können die Erziehungsberechtigten beim Schulgemeindeverband den Antrag stellen, dass ihr Kind als Gastschülerin beziehungsweise als Gastschüler die gewünschte Schule besuchen wird. „Damit wird den Schülerinnen und Schülern noch mehr die Möglichkeit gegeben, sich ihren Bildungsweg nach ihren Bedürfnissen, ihren Talenten entsprechend zu gestalten. Das ist eine große Chance und ein schöner Weg, den man hier gemeinsam gestaltet“, betont Fellner.

Bildungsdirektorin Isabella Penz hebt die Arbeit der Schulleiterinnen und Schulleiter hervor, die ohne Zweifel „der Schlüssel zu einer erfolgreichen, chancengebenden und selbstverantworteten Schule sind“. Penz führt aus: „Sie zeigen, dass sie die Aufgaben im Sinne des Autonomiepaketes professionell wahrnehmen, indem sie das Ruder für ihren Standort selbst in die Hand nehmen und zum Wohle der Schülerinnen und Schüler, der Schulpartnerinnen und Schulpartner und der gesamten Region Schul- und Unterrichtsentwicklung als fortlaufenden Prozess umsetzen.“

Von Seiten der Bildungsdirektion wurde eine multiprofessionelle und multiinstitutionelle Arbeitsgruppe eingerichtet. „Es ist gelungen, diese ambitionierte Entwicklungsarbeit innerhalb von knapp zwei Jahren soweit abzuschließen, dass sie heute präsentiert werden kann und inzwischen auch schon an den Standorten Wirkung zeigt. Dafür herzlicher Dank an alle Beteiligten.“

Sabine Sandrieser, Landesschulinspektorin, hebt den gemeinsamen Weg, den die Mittelschulen beschritten haben, um das neue Bildungsangebot zu gestalten, hervor. „Österreichweit ist es das erstes Mal, dass sich alle Mittelschulen eines Bezirks gemeinsam überlegt haben, wie man Mittelschulen stärken und gleichzeitig alle Standorte absichern kann.“

Auch Lieselotte Wölbitsch (Pädagogische Hochschule Kärnten) unterstreicht dies: „Für mich faszinierend war, dass sich die Schulen zusammenschließen und wie eine Gemeinschaft zusammenarbeiteten.“ Zudem verwiest sie auf die Bedeutung der Schulwahl für Eltern: „Im Rahmen des Projektes führten wir Umfragen durch, unter anderem wollten wir wissen, welche Entscheidungsfaktoren Erziehungsberechtigte bei der Schulwahl in Betracht ziehen. Und hier zeigte sich, dass das Angebot der Schule ein überaus bedeutender Faktor ist.“

Als Vertreterinnen der Mittelschulen waren die Direktorinnen Christine Meklin-Sumnitsch (Bleiburg) und Tanja Arbeitstein (BZ Eisenkappel) anwesend. Meklin-Sumnitsch erwähnt den optimalen Zeitpunkt der Umsetzung. Arbeitstein ergänzt: „Dieses Konzept ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern bestmöglich ihr Potenzial zu entfalten.“

Dem „Leuchtturmprojekt“ Bildungsregion Völkermarkt NEU ist eine umfassende Evaluierungsphase vorausgegangen. Berücksichtigt wurden umfangreiche Fragenkataloge, die unter anderem herausarbeiten sollten, wie Schulen die Chancengleichheit von Schülerinnen und Schüler positiv beeinflussen können, welchen Beitrag Mittelschulen beim Mitgestalten der Region Völkermarkt leisten können und was Schulen für die Belebung der Region im Hinblick auf deren demographische Entwicklung beitragen können? Diese und viele weitere Fragen auch im Hinblick auf die individuelle Förderung von Talenten wurden schließlich in diesem neuartigen Konzept zusammengetragen.

Veröffentlicht am 06.12.2023